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Die Autoimmunhepatitis (AIH), früher auch als lupoide Hepatitis oder chronisch aktive Hepatitis bezeichnet, betrifft vorwiegend Frauen (etwa 75 % der Fälle). Die Krankheit manifestiert sich durch einen Anstieg der Bilirubin-, Leberenzym- und Immunglobulinwerte sowie durch typische histologische Veränderungen, welche in Leberbiopsien sichtbar werden: Nekrosen der Parenchymzellen, begleitet von Lymphocyten- und Plasmazellinfiltraten. Zudem treten verschiedene Autoantikörper auf. Die Erkrankung kann sich von der frühen Kindheit bis ins hohe Lebensalter zeigen, tritt jedoch am häufigsten im jungen bis mittleren Erwachsenenalter auf. In Westeuropa beträgt die Inzidenz der AIH jährlich etwa 1,9 Fälle pro 100.000 Einwohner. Unbehandelt schreitet die Autoimmunhepatitis bald zu einer Leberzirrhose fort. Bei frühzeitig einsetzender und konsequent bis zum Lebensende durchgeführter niedrig dosierter immunsuppressiver Therapie haben die Betroffenen jedoch eine normale Lebenserwartung. Differenzialdiagnostisch muss unter anderem eine Infektion mit Hepatitis-Viren ausgeschlossen werden, was durch die Untersuchung der entsprechenden serologischen Parameter erfolgt.

Für die Diagnostik der AIH haben zirkulierende Autoantikörper eine große Bedeutung erlangt. Sie sind bei der Mehrheit der Patienten nachweisbar, wobei ihre Rolle in der Pathogenese jedoch noch unklar ist. Es besteht auch keine eindeutige Korrelation zwischen der Krankheitsaktivität oder der Prognose und dem Antikörpertiter.
Mit der AIH sind folgende Autoantikörper assoziiert: Antikörper gegen Zellkerne (ANA), native DNA, glatte Muskeln (ASMA, wichtigstes Zielantigen: F-Aktin), SLA/LP, Leber-Nieren-Mikrosomen (LKM-1, Zielantigen: Cytochrom P450 2D6) und cytosolisches Leber-Antigen Typ 1 (LC-1, Zielantigen: Formiminotransferase-Cyclodeaminase). Die heute mit den verschiedenen EUROIMMUN-Enzymimmuntests nachweisbaren Autoantikörper gegen SLA/LP weisen die höchste Spezifität unter allen Antikörpern auf, die mit der AIH in Verbindung stehen. Anti-SLA/LP treten bei AIH allein oder in Kombination mit weiteren Autoantikörpern auf. Ihre Prävalenz liegt jedoch nur zwischen 10 % und 30 %, während der prädiktive Wert nahezu 100 % beträgt. Darüber hinaus deuten hohe Konzentrationen von ASMA auf eine AIH hin. Ein Großteil der Antikörper richtet sich gegen Konformationsepitope des F-Aktins, die in Gefrierschnitten oder Gewebezellen am besten erhalten bleiben. Im Gegensatz zu anderen ASMA sind Antikörper gegen F-Aktin sehr spezifische Marker für eine AIH vom Typ 1. Mit der Zelllinie VSM47 (vascular smooth muscle) lassen sich fibrilläre Fluoreszenzmuster einfach und eindeutig von nicht fibrillären Mustern unterscheiden, was die Diagnose einer AIH vom Typ 1 mittels indirektem Immunfluoreszenztest vereinfacht. Zusätzlich kann die Bestimmung auf Dreifachschnitten aus Rattengewebe (Leber, Niere, Magen; LKS) zur Diagnostik herangezogen werden. Die multiparametrischen Linienblots – EUROLINE-Profile für Autoimmune Lebererkrankungen – ermöglichen eine effiziente Bestätigung aller relevanten Autoantikörper.
Serologie der Autoimmunhepatitis und primär biliären Cholangitis
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